Vida Libre
Häufige Fragen (FAQ)
Hier beantworten Ihnen Dr. Coletta Damm (CD), Rebecca Erb (RE) und Karolin Hundt (KH) die häufigsten Fragen zum Projekt Vida Libre. Die Antworten wechseln zwischen „wir“ und „ich“ – damit wird die vorherrschende Meinung bei Vida Libre ausgedrückt bzw. die jeweiligen persönlichen Ansichten.
CD: Auf den ersten Blick ist es die geringe Anzahl unserer Gäste (2 – 3, max. 4 Personen), die es uns ermöglicht, mit jedem Gast sehr intensiv und individuell zu arbeiten. Auf den zweiten Blick ist es unser ganz spezielles Engagement, das über die normale „Behandlung“ von Alkoholproblemen hinausgeht.
Entwöhnung ist individuelle emotionale Arbeit und das ist unsere Stärke
Sie erleben auch uns in einer Art Alltag – ganz gleich ob wir zusammen arbeiten, gemeinsam essen, oder auch mal zusammen fernsehen.
Oder ob Sie mit unserer wunderbaren Köchin reden und Ihre Kochkenntnisse mitteilen.
Aber keine Sorge, Sie haben auch Ruhe vor uns!
Selbst wenn Sie in der Öffentlichkeit bekannt sind und wir gehen zusammen essen – niemand käme auf die Idee weshalb Sie hier sind. Man wünscht Ihnen stattdessen einen schönen Urlaub auf Mallorca – das haben wir schon des Öfteren erlebt.
MK: … Oder ob Sie mit mir z.B. einen Ausflug per Fahrrad machen wenn Ihnen das gefällt. Gerade Informationen und Gespräche zwischendurch können sehr hilfreich sein.
CD: Niemand von uns glaubt, selbst perfekt zu sein oder behauptet, Ihnen ein ausschließlich glückliches und friedliches Leben vermitteln zu können. Wer so viele Jahre mit Menschen arbeitet und einigermaßen selbstreflektiert ist, hat diesen Anspruch nicht oder lebt in einer anderen Welt.
Dennoch können wir Ihnen beistehen, das zu verwirklichen, was für Sie in Ihrem Leben wichtig ist.
CD: Menschen sind oft schnell bereit, Summen für ein Auto oder für sonstigen Besitz auszugeben. Um sich selbst, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden kümmern sie sich häufig leider nicht so gut. Man glaubt, wenn man sich mit schönen Dingen umgibt, muss sich Glücklichsein einstellen. Leider ist dies nur sehr bedingt der Fall. Und wer auf dem Weg hinein in Suchtstrukturen ist, für den ist es dringend notwendig eine Möglichkeit zur Umkehr zu finden um nicht sich selbst und seine Umgebung zu schädigen. Wenn Sie intensiv mit uns zusammen arbeiten, können Sie wesentliche Impulse für Ihre weiteren Jahre mitnehmen. Wir freuen uns sehr, dass dies bei so vielen Menschen gelungen ist.
CD: Zu uns kommen überwiegend Selbständige oder leitende Angestellte denen es nicht möglich ist, ihr Unternehmen bzw. ihre Arztpraxis o. ä. über einen längeren Zeitraum zu verlassen. Oder die aus familiären Gründen nicht längere Zeit abwesend sein möchten. Bisweilen haben wir auch Gäste, die das aktive Berufs- oder Familienleben hinter sich gelassen haben und neuen Sinn in ihrem Leben suchen, ebenso jüngere Menschen, die merken, dass sie sowohl beruflich als auch privat wegen ihres Alkoholkonsums vieles zerstören könnten.
Die Gäste die wegen Burnout kommen wissen meist ebenfalls, wie schnell gerade bei großer Erschöpfung oder wegen Schlafmangel zu Alkohol oder Tabletten gegriffen werden kann.
Ob jemand schon seit längerer Zeit täglich „nur“ eine Flasche Wein getrunken hat und erkannt hat, dass es so nicht weitergehen darf, ob jemand täglich große Mengen zu sich genommen hat oder „nur“ hin und wieder mehrere Tage sehr viel getrunken hat – die meisten unserer Gäste haben das Ziel auch danach alkoholfrei zu leben. Auch bei Burnout wird Alkohol nach der Zeit bei Vida Libre sehr viel kritischer betrachtet und vorsichtiger gehandhabt.
Nicht selten bleiben Kontakte auch zwischen Gästen weiterhin bestehen – zu uns kommen sehr nette, aufgeschlossene Menschen!
CD: Prüfen Sie sich, indem Sie die Fragen auf unserer Webseite beantworten: ‚Selbsteinschätzung/Alkoholprobleme’. Körperlich vollständig entgiftet ist man nach max. 10 Tagen – normalerweise sind auftretende Symptome jedoch nach wenigen Tagen verschwunden. Entwöhnt ist man aber erst, wenn man keinen Alkohol mehr glaubt zu brauchen, weder täglich noch phasenweise: um die Stimmung verändern zu wollen, um besser einschlafen zu können, um fröhlicher oder mutiger sein zu wollen, um einfach einmal einige Tage aus dem Alltag abzutauchen…
KH: Für die Entwöhnung ist es sinnvoll, vorher einige Zeit alkoholfrei zu sein. Dann können Sie auch die ersten Tage bei Vida Libre noch besser nutzen. Für diejenigen die nur phasenweise sehr intensiv trinken, ist dies meist kein Problem. Bei täglichem Alkoholkonsum ist je nach gesundheitlichem Zustand und Schwere der Alkoholerkrankung eine ärztlich unterstützte Entgiftung wegen möglicher eventuell lebensbedrohlicher Risiken unbedingt anzuraten.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
CD: Sie können vor Ihrer Reise nach Mallorca stationär entgiften.
RE: Eine weitere Möglichkeit ist ein begleiteter Alkoholentzug bei uns auf der Finca. Bei täglicher ärztlicher Versorgung wäre ich als Krankenschwester in den ersten Tagen für Sie da, unser Arzt verordnet ein passendes Medikament, damit die Entgiftung für Sie gefahrlos ist. Das bietet erhebliche Vorteile im Vergleich mit einem ambulanten Entzug daheim.
Sollten Sie von vornherein einen Alkoholentzug in einer hiesigen Privatklinik mit deutschem Arzt wünschen, würden Sie von uns direkt vom Flughafen abgeholt und in eine sehr gute Privatklinik begleitet und im Anschluss an diesen Aufenthalt von uns zu Vida Libre gebracht werden.
KH: Bei dem begleiteten Entzug versorge ich Sie medikamentös, in Absprache mit der Krankenpflegerin. Falls jedoch bei Ankunft die medizinische Überprüfung Ihres Gesundheits- und Allgemeinzustandes einen Entzug in einer Klinik erforderlich machen sollte, kümmere ich mich um Ihre dortige Aufnahme. In den vergangenen Jahren war dies nur in zwei Fällen erforderlich.
CD: Wir können vorher besprechen, ob eine dieser Maßnahmen für Sie als Vorbereitung sinnvoll ist und welche Sie bevorzugen. Ich nehme gerne vorher – wenn notwendig – Kontakt mit den jeweiligen Behandlern in Ihrem Heimatland bzw. auf Mallorca auf. Sie einige Tage zu Beginn für einen Alkoholentzug bei uns benötigen, ist es empfehlenswert, einen zweiwöchigen Aufenthalt entsprechend zu verlängern um genügend Zeit für Ihre Entwöhnung zu haben.
CD: Wir haben genügend Beispiele dafür. Manche Ärzte oder Suchtberater unterschätzen die Intensität eines Aufenthaltes bei uns. Ein gutes Beispiel ist ein amerikanischer Klient der vor neun Jahren bei uns war und seitdem trocken ist, in den letzten Jahrzehnten davor war er höchstens drei Monaten ohne Alkohol. Ich bin gern bereit aufgrund meiner langjährigen suchttherapeutischen Tätigkeit zu diesem Thema mit Ihren Behandlern zu sprechen.
CD: Nein, geben wir nicht, da die bisherigen Erfahrungen damit für uns nicht überzeugend genug sind. Medikamente bekämen Sie nur kurzfristig um Ihre Entgiftung bei uns zu unterstützen, falls Sie diese bei Vida Libre durchführen möchten.
CD: Wer kontrolliert trinken möchte zeigt damit, dass er die Kontrolle bereits verloren hat. Es zu versuchen ist ein Kampf der nicht zu gewinnen ist und derdazu führen kann, dass letztlich immer mehr getrunken wird. Ich kenne niemanden, der diesen Kampf gewonnen hat. Einigen Menschen gelingt es eine Zeitlang (Tage/Wochen – manchmal sogar Monate) den Konsum zu reduzieren und dann erreichen sie wieder den Level den sie hatten und gehen noch darüber hinaus. Wenn Therapeuten dieses Angebot machen, spielen sie ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit ihrer Klienten. Das ist fahrlässig und verantwortungslos und darf nie Ziel einer Behandlung/Betreuung sein. Es gibt kein verlässliches rationales Kriterium, deshalb sage ich allen: „Glaubt mir, dass es so ist.“ Es hat mit der Langzeitschädigung durch Alkohol zu tun, und irgendwo zwischen Gewohnheiten und Regelmäßigkeit zerstört sich der Mechanismus zum kontrollierten Trinken. Meine Überzeugung und meine Selbsterfahrung lassen diese absolute Aussage zu. Die Zielsetzung für jeden Betroffenen muss immer die Abstinenz sein. Eine positive Alternative gibt es nicht, weil es darum geht, Leben zu retten. Der andere Weg ist die fortschreitende Zerstörung bis hin zum Tod.
RE: Der Begriff „kontrolliertes Trinken“ birgt immer noch die Vorstellung, dass Alkohol gebraucht wird um bestimmte Zustände oder Gefühle zu erzeugen oder um wenigstens der Norm zu entsprechen (Silvester, Geburtstag, Party, Jubiläum etc.)
CD: Und damit wird aus einem Suchtmittel (einem Zellgift) ein scheinbar unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens. Rauchen ist im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten nicht mehr gesellschaftsfähig. (Noch in den fünfziger/sechziger Jahren gehörte es in Deutschland zur Gastfreundlichkeit, seinen Gästen Zigaretten anzubieten. Und niemand wäre auf den Balkon geschickt worden!) Auf der Webseite eines bekannten NLP-Fortbildungsinstitutes (ich schätze NLP!) las man: „Rauchfrei in 10 Tagen“ und darunter: „Kontrolliertes Trinken“. Auf meine Frage, ob man denn auch kontrolliert Rauchen lernen könnte hieß es, dies könne man mir ebenfalls gerne beibringen, jedoch würde es nicht von der Krankenkasse bezahlt. Jeder ehemalige Raucher kann da nur den Kopf schütteln. Rauchen kann man heutzutage in unserer Gesellschaft aufgeben, Alkohol ist (noch) scheinbar unverzichtbar.
Ersparen Sie sich die Quälerei dieser „Wahl“ die Sie angeblich haben. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden sollten Ihnen wichtiger sein. Manche Gäste erschreckt zunächst die Idee, „nie mehr“ Alkohol zu trinken weil sie dadurch einen Verlust an Freiheit befürchten. Tatsächlich aber ist es ein Gewinn an Freiheit – doch erwarten Sie nicht, dies ohne Hilfe emotional umsetzen zu können. Das ist unsere gemeinsame Arbeit.
Es ist vorgekommen, dass Klienten sich dennoch für den Versuch des „kontrollierten Trinkens“ entschieden hatten und wir freuen uns, dass wir danach helfen konnten, den Alkohol ganz loszulassen, um sich einen weiteren kraftraubenden Kampf damit zu ersparen.
CD: Manche Gäste kommen mit einem beginnenden Burnout zu uns, dann ist es durch die ressourcenorientierte Arbeit möglich, die „innere Richtung“ gemeinsam so zu verändern, dass Symptome wie starke Erschöpfung, Schlaflosigkeit etc. sehr schnell verschwinden können. Die Regenerationsfähigkeit vieler Menschen beeindruckt mich immer wieder! Wenn wir feststellen, dass sehr viel mehr „Auszeit“ nötig ist, überlegen wir mit unserem Gast und mit den Behandlern vor Ort, wie weiterhin geholfen werden kann. Wichtig ist, dass in der intensiven Zeit bei Vida Libre neue Weichen gestellt werden können, das erleichtert die weitere Arbeit am Wohnort.
CD: Alkohol würde Ihnen keinerlei Hilfe sein, im Gegenteil. Alkoholprobleme beginnen manchmal damit, dass man versucht, sich bei einem Burnout selbst zu helfen. Und wenn es Ihnen schwer fällt zwei oder drei Wochen ohne Alkohol auszukommen, haben Sie möglicherweise schon mehr Gewöhnung an Alkohol als für Sie gut ist.
Bei uns erleben Sie, dass Sie auch ohne Alkohol oder (wenn möglich) ohne Tabletten gut leben können indem Sie andere Möglichkeiten zur Entspannung kennen lernen.
CD: Bei Alkoholentwöhnung ca. 65 – 70% innerhalb der letzten 10 Jahre. Die Update-Woche hat sich dabei als sehr wichtig erwiesen. Bei einem Rückfall haben wir – wenn wir die Möglichkeit hatten – schnell reagiert und mit dem Betroffenen Lösungen erarbeitet. Bei anderen Symptomen kann man sagen, dass die Gäste gestärkt und mit guten Strategien zurück in den Alltag gehen. Eine Dame z.B. die vorher fünf Monate arbeitsunfähig war konnte nach den beiden Wochen bei Vida Libre ihre Tätigkeit wieder aufnehmen und ist mit einer guten Unterstützung vorort gesund geblieben.
Wir empfehlen dringend, zu Beginn mindestens zwei Wochen zu uns zu kommen. Das Minimum bei Alkoholproblemen sind zehn Tag – aber nur mit sehr kurzfristig zu planender Updatewoche.
RE: Drei bis vier Gäste sind ideal, auch von unserer Möglichkeit her sich um alle besonders gut zu kümmern.
CD: Gern, natürlich ist nicht jede(r) dazu bereit, denn nicht jede(r) möchte über ihre/seine privaten Erfahrungen mit Unbekannten sprechen und/oder mancher Gast scheut der Bekanntheit wegen die Öffentlichkeit.
CD: Wir freuen uns, wenn wir empfohlen werden – aber ich möchte dennoch gern vorher mit dem zukünftigen Gast Kontakt haben. Es sollte der eigene Entschluss sein, zu uns kommen zu wollen, denn nur so können wir effektiv miteinander arbeiten. Nun gibt es zwar die Situation „halb zog man ihn halb sank er hin…“ doch er (oder sie) braucht auch selbst den Mut, sich auf unsere Arbeit einzulassen.
CD: Zu Beginn eine (oder max. zwei) Nächte gerne. Viele Gäste, auch diejenigen die beruflich sehr viel unterwegs und daher flexibel sind, fühlen sich bei ihrer Anreise nicht sehr wohl: Fragen entstehen wie „Was erwartet mich, werde ich mich gut fühlen, normalerweise bestimme ich selbst die Abläufe, wie werde ich zurecht kommen, etc.“ Dann kann es hilfreich sein, wenn eine vertraute Person zu Beginn mitkommt. Wir freuen uns ebenfalls, Ihre Angehörigen kennen zu lernen, wenn nicht persönlich, dann mit Ihrem Einverständnis während Ihres Aufenthaltes auch telefonisch. Jedoch brauchen Sie hier Zeit für sich, sonst können Sie Ihren Aufenthalt nicht effektiv nutzen.
Beispiel: Der (langjährige) Ehemann einer Klientin war während der zwei Wochen in einem Urlaubshotel auf Mallorca und hin und wieder traf man sich zum Kaffee. Auch ich hatte die Möglichkeit mit ihm zu sprechen.
Es gibt immer wieder persönliche Lösungen, doch bei uns im Haus sollten Sie überwiegend ohne Ihre Lieben sein können. Wenn wir es zeitlich einrichten können, ist jedoch auch ein gemeinsamer, zweiter Aufenthalt zusammen mit Ihrem Partner/Partnerin bei uns möglich, um aufgetretene Konflikte zu bearbeiten.
CD: Natürlich! Doch sollte gewährleistet sein, dass Ihre Familie bzw. Ihre Firma in der Zeit Ihres Aufenthaltes das meiste selbst regeln wird. Es könnte auch sein, dass ich Ihnen zwischendurch einmal drei Tage „Telefonabstinenz“ empfehle, aber nur in Abstimmung mit Ihnen. Bei kleinen Kindern daheim käme dies natürlich nicht infrage. Wir haben keine grundsätzlichen „Kontaktsperren“ – Sie sind unsere Gäste und wir überlegen und entscheiden gemeinsam mit Ihnen. Wir haben zwar ein einigermaßen schnelles Internet, soweit auf dem Lande möglich, aber wir bitten unsere Gäste, damit maßvoll zu umzugehen. Sie können die Zeit bei uns ja gerade dafür nutzen, Abläufe anders als zu Hause zu gestalten.
CD: Während Ihres Aufenthaltes bei uns telefoniere ich gern mit Ihrer/Ihrem PartnerIn. Natürlich nur mit dem Einverständnis des jeweiligen Gastes. Es kann für uns hilfreich sein, die Dinge aus der Perspektive des Angehörigen kennen zu lernen. Natürlich sind Inhalte des Coachings dabei grundsätzlich tabu, es sei denn, unser Gast bittet darum. Für die Daheimgebliebenen ist es oft eigenartig, dass der Partner an einem Ort den sie nicht kennen mit Menschen die ihnen unbekannt sind intensiv über Persönliches spricht. Ein telefonischer Kontakt vermittelt Beruhigung und Sicherheit. Auch danach können sich Angehörige jederzeit an mich/uns wenden, wenn sie es wünschen.
CD: Vielleicht ist Ihr Behandler der Ansicht, dass eine Regeneration bei uns nicht notwendig ist und Sie auch mit seiner Hilfe wieder gut leben können. Das müssen Sie entscheiden! Wir hören auch häufiger das Argument „In zwei bis drei Wochen – das geht gar nicht“ – Antwort siehe oben. Gerne sprechen wir mit Ihrem Arzt/Therapeuten /Suchtberater. Vielleicht wird ihr/ihm dann deutlich, wer wir sind und wie unser Engagement ist. Das Vorurteil „private Einrichtungen wollen doch nur Geld und sonst ist nichts dahinter“ mag hin und wieder vorkommen (wir kennen ebenfalls solche Beispiele) – aber für uns trifft dies nicht zu. Falls Ihr Behandler einmal auf Mallorca Urlaub machen sollte, könnte sie/er uns gerne treffen!
CD: Nein, zumindest nicht mit der klassischen Vorstellung von der Notwendigkeit einer lebenslangen Gruppenzugehörigkeit. Für einen gewissen und unterschiedlich langen Zeitraum kann der Besuch von AA-Gruppen oder anderen Selbsthilfegruppen für viele Menschen sinnvoll und wertvoll sein. Wir sind jedoch der Ansicht, dass das Thema Alkohol im trockenen Leben nicht längerfristig einen so großen Raum einnehmen sollte. Und die Suggestion, dass man ohne lebenslange Gruppenbesuche rückfällig werden muss, ist schlicht falsch – es sei denn, man glaubt daran. Meine persönliche Einschätzung dazu ist, dass man sich nicht dreißig oder mehr Jahre jeden Morgen sagen kann „Heute trinke ich nicht!“ Meiner Erfahrung nach wird durch jahrelangen Gruppenbesuch mit dem zentralen Thema „Alkohol“ die gedankliche Nähe zum Suchtmittel künstlich aufrechterhalten. Das kann die Gefahr eines Rückfalls auch nach Jahren begünstigen. Wir hatten entsprechende Beispiele bei Vida Libre. Auch dies ist wieder sehr individuell.
CD: Doch, das kann man. Es gibt Menschen, für die der Besuch von Gruppen nicht hilfreich ist. Andere dagegen fühlen sich in Gruppen gut aufgehoben und gestärkt. Hier bei Vida Libre haben wir durch unsere Gäste (auch gemeinsam mit uns) eine Minigruppe – es finden Gespräche untereinander statt, oft ganz informell beim Frühstück oder beim und nach dem Abendessen, bei gemeinsamen Ausflügen oder bei unserem Vortrag über die Entstehung von Sucht – der weniger ein Vortrag als mehr ein gemeinsames Gespräch darüber ist, wie man sich selbst in seiner Situation einschätzt.
CD: Nein, auf keinen Fall. Wir bei Vida Libre haben alle unterschiedliche Hintergründe und Auffassungen. Ich unterstütze Sie gern soweit ich kann in der von Ihnen gewählten religiösen/spirituellen Richtung. Für viele Menschen ist dies sehr wichtig und gehört selbstverständlich zu ihrem Leben, für andere kann es eine Quelle der Kraft werden. Dennoch bin ich nicht der Ansicht, dass physische und psychische Gesundheit mit einem religiös/spirituellen Weg herkömmlicher Art verbunden sein muss. Manche Menschen erleben die Anbindung an das „Sein“ z.B. auch durch eine intensive Verbundenheit mit der Natur. Akzeptanz unterschiedlicher Auffassungen ist uns ebenfalls unter unseren Gästen wichtig. Und wenn Sie am Sonntag gerne einen Gottesdienst besuchen wollen, oder an anderen Tagen in eine Synagoge oder eine Moschee gehen möchten – wir werden wir dies selbstverständlich für Sie organisieren!
Nein, das geht leider nicht. Es ist auch nicht möglich, im Hotel zu wohnen und unsere Angebote selektiv zu nutzen. Es kann aber sein, dass Sie an einem Tag kein Coaching machen möchten, weil Sie zuviel zu verarbeiten haben oder keinen Sport o. ä. und stattdessen z.B. allein einen Strandspaziergang machen wollen. Unser Konzept ist für Sie da und nicht umgekehrt – das macht Vida Libre aus.
Aber vielleicht möchten Sie im Anschluss gerne noch eine Urlaubswoche auf Mallorca verbringen?
CD: Wenn Sie zu uns kommen bespreche wir mit Ihnen Ihre Essenswünsche und eventuelle Unverträglichkeiten. Beim Frühstück haben Sie eine reichhaltige Auswahl und wir richten uns dabei nach Ihren Vorlieben und Gewohnheiten. Obligatorisch ist jeden Morgen z.B. ein gesunder Fruchtsaftmix. Mittags bekommen Sie einen leichten Imbiss und für das Abendessen können Sie gern eigene Vorschläge mit einbringen.
Wenn Sie selbst Interesse am Kochen haben freuen wir uns über Ideen. Auch sonst können Sie sich jederzeit mit allem was die Themen Wohnen und Essen betrifft, gerne an uns wenden!
CD: Bei Ihrer Ankunft bekommen Sie eine Tagesübersicht. Jeden Morgen außer am Sonntag beginnt der Tag um 8.30h mit Yoga und Entspannungsübungen, um 9h gibt es Frühstück. Täglich (Mo – Sa) sind zwei Stunden Coaching obligatorisch – am Vormittag oder am Nachmittag im Wechsel mit den anderen Gästen. Mittags haben Sie zwei Stunden Ruhepause. Diejenigen, die nicht im Coaching sind, haben neben Massagen, unseren Sportangeboten auch die Möglichkeit zu meditativen (Strand-) Spaziergängen. Vielleicht finden Sie auch Freude daran, zu malen oder Sandsteine bildhauerisch zu bearbeiten? Ihre Kreativität, die Sie wie jeder Mensch haben, sollte immer gefördert werden. Eine Stunde Bodenarbeit (Wahrnehmungsübungen) mit unserer Pferdeflüsterin sind obligatorisch, falls Sie keine Pferdehaarallergie haben. Außerdem machen wir kleine Wanderungen und Ausflüge, Sie können auch am Sonntag den Markt in Felanitx besuchen. Sie werden japanisches Heilströmen kennenlernen und Techniken der Meditation. Während Ihres Aufenthaltes – wenn Interesse da ist und es für die Anwesenden passend ist – gibt es am Abend die Möglichkeit für tiefergehende Gespräche zu Themen die die Gäste interessieren.
Wir achten darauf, dass Sie dennoch genug Freizeit haben, die Sie zum Ausruhen und Reflektieren brauchen! Wenn es Ihnen dennoch einmal zuviel wird, bitte Bescheid sagen.
CD: Das ist ganz individuell. Gern können wir auch 1 – 2 stündige Termine über Zoom vereinbaren, die dann jedoch nicht kostenlos sind. Auf diese Weise sind wir mit vielen unserer Gäste seit langem in Kontakt. Und alle wissen, dass sie sich jederzeit und ohne Befürchtungen haben zu müssen, an uns wenden können. Wir verurteilen nicht sondern suchen mit Ihnen gemeinsam nach praktischen Lösungen. Wenn Sie es wünschen, machen wir im Anschluss an Ihren Aufenthalt bei Vida Libre mit Ihnen Online-Coaching-Termine, entsprechend Ihren jeweiligen Bedürfnissen. Wenn Sie interessiert sind, unterstützen wir Sie gerne weiterhin, wir helfen Ihnen auch dabei, vor Ort geeignete andere Möglichkeiten zu finden.
Emailkontakt und/oder Telefongespräche (im überschaubaren Rahmen) sind kostenlos für Sie – ebenso natürlich ein Treffen zum Kaffee falls es sich ergibt. Weitere Coachingsitzungen siehe Preisseite.
Wenn Sie auf Mallorca Urlaub machen, freuen wir uns natürlich sehr, wenn Sie uns besuchen! Aber bitte vorher rechtzeitig anmelden.
Nutzen Sie unser Wissen und unsere Erfahrung wie wir es – Ihre Kenntnisse betreffend – auch bei Ihnen tun werden, wenn wir dies brauchen.